Mindestlohn: Kritik läuft ins Leere

Veröffentlicht am 12.04.2016 in Pressemitteilungen

Zum Bericht „Arbeitgeber üben Kritik an gesetzlichem Mindestlohn“ der Badischen Zeitung vom 11. April diesen Jahres nehmen wir wie folgt Stellung:

Der gesetzliche Mindestlohn ist ein durchschlagender Erfolg. Das bestätigen alle bisherigen Untersuchungen dazu seit Einführung des Gesetzes: Über vier Millionen Beschäftigte haben mittlerweile davon profitiert, vor allem Frauen haben Einkommen dazugewonnen, es entstanden deutlich mehr sozialversicherungspflichtige Stellen und das Schreckgespenst eines massiven Stellenabbaus war wohl nur mit sehr dünner und wenig beständiger Farbe an die Wand gemalt.

Wer den ganzen Tag arbeitet muss von seinem Gehalt leben können. Das steht außerhalb jeder Diskussion. Nach unserer Meinung darf man eher darüber nachdenken, ob dies mit etwas mehr als 1400 Euro im Monat geht, als dass man über Ausnahmen spekuliert. 

Gänzlich unverständlich ist für uns allerdings die Klage über die „überbordende“ Bürokratie bei der Arbeitszeiterfassung. Da geht es tatsächlich um einen Zettel, auf dem der Angestellte einträgt von wann bis wann er gearbeitet hat. Es ist zu kontrollieren, ob dieser Zettel geführt wird und das ist per Unterschrift zu bestätigen. Ein DIN A4 Zettel pro Monat und Mitarbeiter ist vertretbar. Ohne eine Dokumentation der Arbeitszeit würde der Mindestlohn unterlaufen und das würde dann nicht nur die betroffenen Arbeitnehmer schädigen, sondern eben auch die große Mehrheit unserer Unternehmer, die ehrlich sind und ihre Mitarbeiter fair entlohnen möchten.

"Große Probleme bereite dagegen die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes".

Die Kritik, dass durch den Mindestlohn jetzt auffällt, dass sich manche Arbeitgeber seit Jahren (Jahrzehnten) nicht an das Arbeitszeitgesetz gehalten haben, ist doch wohl absurd. Das Arbeitszeitgesetz gilt seit 1994 und ist keine Kann-Vorschrift!

Die meisten Arbeitgeber sehen dies zum Glück genauso. Manche weisen sogar auf die positiven sozialen Aspekte der Regelung hin. Genau diese Aspekte sind es, um die es uns geht und deshalb freuen wir uns über das Mindestlohngesetz und wehren uns gegen jeden Versuch es auszuhöhlen.

 

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