"Was ich schon immer einmal sagen wollte"

Veröffentlicht am 27.03.2012 in Ortsverein
Erregte Gesellschaft. Die Event- und Erregungsgesellschaft - Offene Runde am 29.3.2012.

Folgt man Christoph Türcke, aber nicht nur dem, dann leben wir in einer Gesellschaft, die derart unter permanenter Spannung steht, dass uns nur noch die dauernde Reizüberflutung, die ständige Sensation zufriedenstellt. Wir akzelerieren den Lebensrhythmus dieser Gesellschaft immer mehr, setzen dieses „immer Schneller“ im Zusammenhang mit einem „immer Weiter, immer Mehr“ als Lebensform der Moderne, was immer dies sein soll, voraus.

Das paradoxe an dieser Situation besteht aber zugleich darin, dass uns genau diese Situation zum einen völlig überfordert, wir ihr zum anderen aber auch bewusst nicht entkommen wollen, denn offenbar ist die infinite Erweiterung des Möglichkeitshorizontes zu verlockend und wenn sie uns noch so sehr überfordert. Das liegt an ihrem fatalen Charakter, denn diese permanente Sensationshascherei betrifft auch unser persönliches Tun. In ihm wird die, sich fast schon selbst perpetuierende Sensation zum kommunikativen Handeln, ja zum Sozialisationszwang: „Wer keine Sensation hat, ist nicht.“ Sind wir nicht selbst sensationell, sind wir nicht existent, denn nur durch die Sensation werden wir wahrgenommen, nehmen wir uns selbst wahr. Ansonsten droht, im wahrsten Sinne des Wortes eine „Leerstelle“.

 

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