Der Reichtum moderner Gesellschaften wurde jahrzehntelang am Bruttonationaleinkommen, früher bekannt als Bruttosozialprodukt, bemessen. Je höher sich dieses Bruttonationaleinkommen darstellt, umso besser sollte es einer Gesellschaft gehen. Seit einigen Jahren gilt es allerdings als zu einseitig, wertende Aussagen über den Reichtum, oder gar das Glück einer Gesellschaft allein anhand von Geldflüssen zu treffen. Die Suche nach anderen Bemessungsgrundlagen führt schnell nach Bhutan, dort gilt seit einigen Jahren das sog. Bruttonationalglück. Neben guten Wirtschaftsdaten gelten soziale und ökologisch nachhaltige Faktoren erst im Bündel als aussagekräftige Parameter über den Zustand der Gesellschaft Bhutans. Vor diesem Hintergrund suchten und suchen im Gefolge die europäischen Staaten auf nationaler, bzw. auf EU-Ebene nach neuen Kriterien unsere Gesellschaften hinsichtlich ihres Wohlstandes, ihrer Zukunftsfähigkeit und ihrer Zufriedenheit neu zu beurteilen. In der Bundesrepublik ist die dafür verantwortliche Bundestagskommission allerdings gerade vorerst gescheitert.

Unabhängig von der weiteren Entwicklung auf bundespolitischer Ebene stellt sich grundsätzlich die Frage, wie ein Bruttonationalglück aussehen sollte, nach welchen Parametern es wie zusammengesetzt sein könnte. Was wäre mit einem „Nationalglück“ erreicht? Was wäre überhaupt erstrebenswert und vor allem, brauchen wir ein Bruttonationalglück?